beiter, der ein vollwertiger Herrenmensch geworden
ist«, zu kuschen hat. Das Phänomen der Gleichzei-
tigkeit ermöglicht es, daß freiwerdende Arbeitsstellen
|nicht nach der Parteizugehörigkeit besetzt werden
dürfen|, sondern ausschließlich nach der Zugehörig-
keit zur Partei. Schon wird der Kampf gegen den
Kapitalismus angekünd
mit Erfolg bekämpfen zu können, was dann dahin
ausgeglichen wird, daß man den Sozialismus aufgibt
zugunsten des Plans, ein Denkmal der deutschen
Arbeit zu errichten, an dem vier Frauengestalten,
nämlich Treue, Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit die
Tugenden des deutschen Volkes darstellen sollen ;
während für Grabsteine von Führern die Inschrift in
Aussicht genommen ist : Sie sind oft rauh gewesen, sie sind hart gewesen, sie waren rück-
sichtslos, aber sie sind gute Deutsche gewesen.
ein anderes Aussehen, wenn ihnen die Recht
chung angepaßt wird. Nach den in der ‚Deutschen
Juristenzeitung‘ von einem Landgerichtspräsidenten
festgelegten Richtlinien ist eine Reihe von Taten,
wie Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Tötung,
als »durch den nationalen Zweck bestimmt« anzu-
sehen und darum vom Verdacht einer strafbaren
Handlung vorweg befreit, während bisher immer erst
Abolition eintreten mußte. Weitwendigkeiten wie bei
den Mördern von Potempa, deren Leben an einem
Haar hi
durch einige Monate verzögert war, werden sich
nicht wiederholen. Was vom Richter verlangt
wird, ist der Mut zu einer gewissen Selbständigkeit
der Rechtsauffassung, damit er den Weg in dieser
so wichtigen Frage nicht verfehle : Er wandelt dabei auch auf altgermanischen Pfaden. Der
innere Feind verfiel bei unseren Altvorderen der Acht
und wurde ehrlos, rechtlos und friedlos, vogelfrei ; jeder
Volksgenosse konnte ihn offen erschlagen, sofern er sich nicht
auf geweihter Stätte befand.
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [266] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "254" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)