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aber keinen Ruhm in Anspruch nehme, ohne die Kontrastwirkung
zu genießen, so muß, schon aus Gründen der unbestechlichen
Rechtlichkeit, verzeichnet werden, daß die Aussprache, die
ich dem Ariogermanentum ermöglicht habe, auch die folgende
Version zuließ: Kraus gehört zu einem teilweise syphilitisch verseuchten
Kreise von jüdischen Literaten, in dem die Schändung von
Frauenspersonen an der Tagesordnung ist. Der wWortlaut ist leider nicht mehr mit voller Genauigkeit
feststellbar, aber die gerechte Einschränkung betreffs der
Krankheit, die von normwidrigem Umgang nicht abhält, war ge-
macht worden, jedenfalls hatte der Theaterkritiker in Wahr-
nehmung berechtigter Interessen gehandelt, für die er auch
von der Nürnberger Justiz freigesprochen wurde. Er soll mit
dem Urheber eines radikalern Judenboykotts identisch sein,
der dann allerdings auch eingeschränkt wurde. Wie man nicht
genug vorsichtig mit solchen Hinweisen auf das Privatleben
sein kann, beweist das Vorgehen kommunistischer Verleumder,
die im Vorstrafenverzeichnis der Biographie nationaler Vor-
kämpfer gerade diesem Mann, auf den bloßen Anschein seiner
Lehrtätigkeit hin, Kinderschändung nachsagten. Der publizi-
stische Irrtum, den er selbst gbeging, ist auf ein Mißverständ-
nis meines „Traumstücks“ zurückzuführen, das gerade die Ver-
schiedenartigkeit beweist, mit der nationalsozialistische
Köpfe auf mein Schaffen reagieren. Dem Nürnberger Kritiker,
der in zweiter Instanz zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt
wurde, war wie dem Schriftleiter des ,Völkischen Beobachter',
der gleich eine größere bekam, nationale Erregung zugebilligt
worden, da sie fanden, jenes Werk stelle die frechste Ver-
höhnung aller für ihr Vaterland gefallenen Frontkämpfer dar,
die jemals auf offener Bühne vor sich gegangen sei. Damals
konnte sich noch in Deutschland eine Stimme erheben, die da
meinte, nichts mache die geistige Situation deutlicher als
zu genießen, so muß, schon aus Gründen der unbestechlichen
Rechtlichkeit, verzeichnet werden, daß die Aussprache, die
ich dem Ariogermanentum ermöglicht habe, auch die folgende
Version zuließ: Kraus gehört zu einem teilweise syphilitisch verseuchten
Kreise von jüdischen Literaten, in dem die Schändung von
Frauenspersonen an der Tagesordnung ist. Der wWortlaut ist leider nicht mehr mit voller Genauigkeit
feststellbar, aber die gerechte Einschränkung betreffs der
Krankheit, die von normwidrigem Umgang nicht abhält, war ge-
macht worden, jedenfalls hatte der Theaterkritiker in Wahr-
nehmung berechtigter Interessen gehandelt, für die er auch
von der Nürnberger Justiz freigesprochen wurde. Er soll mit
dem Urheber eines radikalern Judenboykotts identisch sein,
der dann allerdings auch eingeschränkt wurde. Wie man nicht
genug vorsichtig mit solchen Hinweisen auf das Privatleben
sein kann, beweist das Vorgehen kommunistischer Verleumder,
die im Vorstrafenverzeichnis der Biographie nationaler Vor-
kämpfer gerade diesem Mann, auf den bloßen Anschein seiner
Lehrtätigkeit hin, Kinderschändung nachsagten. Der publizi-
stische Irrtum, den er selbst gbeging, ist auf ein Mißverständ-
nis meines „Traumstücks“ zurückzuführen, das gerade die Ver-
schiedenartigkeit beweist, mit der nationalsozialistische
Köpfe auf mein Schaffen reagieren. Dem Nürnberger Kritiker,
der in zweiter Instanz zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt
wurde, war wie dem Schriftleiter des ,Völkischen Beobachter',
der gleich eine größere bekam, nationale Erregung zugebilligt
worden, da sie fanden, jenes Werk stelle die frechste Ver-
höhnung aller für ihr Vaterland gefallenen Frontkämpfer dar,
die jemals auf offener Bühne vor sich gegangen sei. Damals
konnte sich noch in Deutschland eine Stimme erheben, die da
meinte, nichts mache die geistige Situation deutlicher als
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
123456789101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585959/a60616263646566676869707172737475767778798081828384858687888990919293949596979899100101102103104105106107108108/a109110111112113114115116117118119120121122123124125126127128129130131132133134135136137138139140141141/a141/b142143144145146147148149150151152153154155156157158159160161162163164165166167168169170171172173174175176177178179180181182183184185186187188189190191192193194195195/a195/bc195/d195/e195/fg196197198199200201202203204205206207208209210211212213214215216217218219219/a220221222223224225226227228229230231232233234235236237238239240241242243244245246247247/a248249250251252252/ab253254255255/a256257258259260261262262/a263264265266267268269270271272273274275276277278279
Jerusalemer Konvolut,
fol. [288] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Typoskriptblätter – Schluss des Textes, umfasst 11 Blatt des Konvoluts. Höhe 260 mm, Breite 194 mm. Letzter, nicht bzw. erst in der Fassung für die Fackel Nr. 890–905 gesetzter Absatz des Textes.
Leichte mechanische Schäden – Knicke, selten Risse der Blattränder – und ebenso leichte Verschmutzungen (v. a. Griffecken). Horizontale Falz auf halber Höhe von ursprgl. Faltung.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 2.456 bis 2.520 Pixel Breite und 3.192 bis 3.312 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
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