Nein, so einfach ist dieser Ausgang nicht, daß ich nur mit Schadenfreude an ihm beteiligt wäre. Denn ich muß einen Verlust beklagen, der leider nicht unwiederbringlich ist und über den ich, wenn er es wäre, nicht zu klagen hätte. Es ist also kompliziert. Ich kann nicht klagen, daß mir manche Erscheinung des Geisteslebens verloren ging, weil ich ehrlicherweise nicht sagen könnte, daß ich es nicht gewollt habe. Aber ich muß mich doch wieder beklagen, weil ich es ja wesentlich anders gewollt und vor allem reiflicher erwogen habe. Und besonders, weil wie gesagt seinem Naturhang zufolge ein Satiriker mit der Verminderung seines Besitzstands nie so recht einverstanden ist, indem es ihm doch nicht um die Erledigung des Einzelfalls geht, sondern im Gegenteil um die Bewahrung des Exempels als eine Möglichkeit, daran das Übel der Gattung darzustellen, womit er niemals zu Ende kommt noch kommen möchte. Denn solange ihm zu einem Dummkopf etwas einfällt, solange ein Schwindler vorbildlich wirkt, muß er um die Erhaltung besorgt sein, und man ahnt nicht, wie bange Zeiten da unsereins durchmacht. Wohl gibt es viele⁠ ⁠; aber wenige sind auserwählt, und nicht ohne Grund ist mancher prominent. Wie man den Wisent nicht gern aussterben läßt, so ist der Satiriker im Gehege der Politik und des Kulturwesens wachsam. Sträubt er sich schon dagegen, daß das Exemplar ihm durch eignes polemisches Dazutun abhanden komme — was heute zum Glück unmöglich und was als seine Absicht oder gar als seinen Wunschtraum zu deuten ein verbreiteter Irrtum ist —, so möchte er vollends seine Objekte vor dem Eingriff einer wirksameren Gewalt in Obhut nehmen, die mit Unrecht und von ganz anderswoher die Aversion teilt. Nein, nie sind Mortimers ungelegener gestorben — Fluch ihrem Überwinder⁠ ⁠! Und aller Undank shakespearescher Könige, die Auftrag gaben⁠ ⁠; denn ich hätte die Opfer noch gebraucht.