Da es sich jedoch um ihre Auferstehung handelt, so bleibt vollends nichts übrig, als Gefühlen gerecht zu werden, die alle messianische Inbrunst symbolgläubiger Vorzeit hinter sich lassen. Hat man doch gesehen, wie in Versammlungen, coram, Frauen sich die Kleider vom Leib reißen, und da bliebe unsereins unbewegt⁠ ⁠? Hat man doch gehört, daß »das ganze große Volk, das erste Volk des Erdballs« einen Geburtstag, der als der 44. noch keinen besondern Einschnitt bedeutet, als den Tag, »da der Herrgott ihm seinen Retter aus tiefster Not schenkte«, auf die folgende Art begangen hat⁠ ⁠: . . . Auf den Tennen der Getreideböden im rauhen Ostpreußen, von dem kaum der Schnee noch gewichen ist, so gut wie auf den Einödhöfen der Karawankentäler trafen sich die Bauern und im Gedenken an Adolf Hitler lösten sich die harten Falten der klobrigen Bauerngesichter und aus heißem Herzen sandten sie ein Gebet zum Herrn empor, er möge ihnen den Führer noch lange erhalten. Auf den sturmumdräuten Halligen der Nordsee saßen die friesischen Fischer beisammen und legten die salzgebeizten Arbeitshände ineinander, um ihrem Gott zu danken, der dem Reich in seiner Not einen Herzog sandte. Da ähnliche Wahrnehmungen auch in den Alpen und der niedersächsischen Ebene, in den gleichförmigen grauen, rußbedeckten Bergmannshäusern der westfälischen Kumpels wie auf dem Erzberg gemacht wurden, wenngleich von Wien aus, so lasset uns nüchtern werden, denn es liegt der Verdacht nahe, daß das journalistische Übel mit der rassenmäßigen Ausscheidung seiner angestammten Vertreter noch nicht gänzlich beseitigt ist. Wohl dem, der so für Wahrnehmung und Ausdruck Glut gesammelt hat und, wo uns Zweifelsucht erschüttert, die tiefreligiöse Zuversicht in das Kredo kleidet⁠ ⁠: . . . Die gottgewollte Erneuerung der deutschen Natur, des deutschen Geistes und Blutes hätte den Nationalsozialismus und seinen Führer, diese herrlichste Erscheinung aller Zeiten, nicht geschaffen und im Reiche nicht siegen lassen, wenn es nicht auch ihr Wunsch und Wille wäre, daß dieses naturgewaltige Werkzeug des Himmels in weiterer Folge auch die ganze Welt von Parasiten befreie, die seit mehr als zweitausend Jahren die Ursache fast aller Qualen und Katastrophen waren, die die Völker der Erde entzweiten, zermürbten und versklavten. Freilich, so bedeutend die Perspektive, so klar erscheint im Rückblick doch nur das granum salis enthalten, daß die Entzweiung, Zermürbung und Versklavung der Erde jenen Parasiten erst seit der Erfindung der Druckerschwärze gelungen ist, vermöge eines Berufs, von dem sich auch Angehörige der Wirtsvölker, zwar mit geringerer Fertigkeit, jedoch ausreichend nähren. Es bleibt durchaus dahingestellt, ob die Welt an einem Wesen, dessen Presse bloß gleichgeschaltet, aber nicht beseitigt wurde und dessen Heilkraft überhaupt bestritten ist, in absehbarer Zeit genesen wird⁠ ⁠; ob sich nicht vielmehr jetzt schon dank der journalistischen Propagierung von Gedanken, die auf die Zeit vor Erfindung der Druckerschwärze zurückgehen, eine gewisse Zermürbung, Versklavung, vielleicht auch Entzweiung bemerkbar macht. Wie dem immer sei, vorläufig weckt das Naturereignis, sowohl durch seine Intensität wie insbesondere durch seine Organisation, nebst ehrfürchtigem Staunen jenes Bedenken, das der irdische Selbsterhaltungstrieb allem Gottgewollten entgegenstellt⁠ ⁠; und legt die Frage nahe, ob der Versuch nicht toller als kühn sei, das Phänomen ins Auge zu fassen, daß das Unmögliche wirklich wurde und wirkender als jemals ein politisches Absurdum. Ob solches Wagnis nicht bloß dann gerechtfertigt und geboten wäre, wenn es die Wirklichkeit zu hemmen vermöchte, anstatt die Ohnmacht geistigen Einspruchs vor dem entfesselten und gereizten Element zu erfahren⁠ ⁠; und ob nicht Schweigen der Erwartung ziemte, daß die Richterin Natur den Aufstand wider sie rächen wird. Stellung nehmen⁠ ⁠? Entfernung⁠ ⁠!Flüchten wir⁠ ⁠! Kommt alle, kommt⁠ ⁠!Niemand, dem das Wunder frommt.