Denn sie können schlafen, wenn die Geister wieder wach werden und es eine Lust ist zu leben. Wohl wäre der Ertrag untätiger Arbeitsnächte, da der andrängendste und unfaßbarste Stoff zum Nichtschlafenkönnen taugt, reich genug, bliebe Schweigen der Ausdruck meines Teils, das ich mir zu diesem letzten Ende gedacht habe. Doch selbst dieser Ausdruck wäre angemaßt. Denn er würde nicht Erkenntnisse bergen, nur den Schrecken des Wiedererkennens⁠ ⁠: das im Angsttraum einer Kulturverwesung Geschaute, der Alpdruck in Schwarzweißrot, das pressende Phantom aus Papier und Blut, ersteht wieder zu tödlichster Lebendigkeit. Dieses Agnoszieren eines Wahnwesens in dem, was sich Zielsetzung nennt, und sie handgreiflich verwirklicht⁠ ⁠; der entsetzte Blick in den luftleeren Raum, wo ein Prokrustes Kräfte und Unkräfte des geselligen Daseins eingliedert⁠ ⁠; das »Dejavu« jener verfolgenden Unschuld, der Einheit von Schuld und Lüge, wo die Tat zum Alibi wird und der Greuel zur Glorie — »das glaubst du von mir⁠ ⁠?« fragt der Täter und verfolgt den Zeugen wegen Propaganda⁠ ⁠: das ist es, was eine Annäherung des Verstandes an das Problem ohne Hoffnung läßt. Denn wäre er schon nicht dem Wahn preisgegeben, in dem das Objekt haust, so wäre er doch immer wieder versucht, den Fall an den eigenen Wahn zurückzuleiten, der ihm vielleicht den Wechselbalg einer Wirklichkeit vorstellt, die es doch kaum auf dem Hundsstern gäbe, wenn er die Tollwut hätte. Nur in Fieberschauern wächst diese Sachlichkeit aus Dunst, dieser Hang, aus Illusion in Tat zu stürzen, um sie mechanisch wieder aufzulösen, mit Hilfe eines Dissimulators, den sie Wolffbüro nennen. Sie schaffen es, wenngleich sie’s wieder schaffen, von einer Feindeswelt, die Ruhe will, eingekreist zu sein. Und es ist wieder bloß der Circulus vitiosus und perniciosus, worin die falsche Kausalität schaltet und waltet, die sich auf sich selbst besinnt, doch niemals auf die Welt. Dies Labyrinth, wo Centauren sich auf Rasse prüfen, gewährt dem Denken, das sich dort verirrte, keinen Ausweg.