Er ist der Mann und Märtyrer der
publizistischen Überzeugungstreue.
Diesem Manne verdanken wir es —
ich kann mich hierin als völlig objek-
tiver Beurteiler ausgeben, weil mein
Wirkungskreis ein wissenschaftlich--
religiöser ist und ich in jeder Hinsicht
unabhängig bin — : daß die bisher nur
auf dem Papier stehende Preßfreiheit,
die im Grunde nur eine Banditen-
freiheit für literarische Freibeuter,
finanzielle und politische Volks-
betrüger war, zur Tat geworden ist.
Er hat dem die ganze Welt be-
herrschenden literarischen Journal--
Drachen die Zähne ausgeschlagen . . . .
Was Kaisern, Königen, Fürsten, Parla-
menten und Regierungen mit ihren
ungeheuren Machtmitteln nicht ge-
lungen ist, das hat dieser Mann allein,
ohne jegliche Hilfe lediglich durch die
Mittel seiner genialen Begabung voll-
bracht. Er hat die jüngste und stärkste
Großmacht, den Tyrannen unseres
modernen Tschandalenzeitalters, die
Preßkanaille, gestürzt ! Diesem
Manne kommt nicht lokal wiene-
rische, nicht österreichische, nicht
deutsche Bedeutung allein zu, dieser
Mann hat den Ariogermanen wieder
das Recht der öffentlichen Aus-
sprache zurückgegeben, er hat es uns
ermöglicht, daß wir jetzt, wo wir das
überwältigende Schauspiel erleben,
daß sich über dem seiner Lösung sich
nähernden Nationalitäten-Problem
riesengroß das Rassen-Problem er-
hebt und Europa und seiner Kultur
der Untergang in der gelben und
schwarzen Flut droht, unsere
mahnende und belehrende Stimme
erheben können. Er hat uns die
Sprache wieder gegeben und die
bellende »Journaille« mundtot ge-
macht. Wer daher Karl Kraus schmäht,
der degradiert sich selbst, der tritt von
selbst in die Reihen des allerdings
noch immer nur zu zahlreichen