195b, c
Man las, mit Namen und Adresse, Notizen des Inhalts :
. . Sie besitzt die Frechheit, am Arm des Juden
in öffentlichen Lokalen zu erscheinen. . . machte in Begleitung des Talmusdjuden weite Reisen. . . Was ihr und dem Juden Ppassiert, wenn sie nochmals
dabei ertappt wird, kann sie sich ausmalen. . . Wir würden sie nicht beim Namen nennen, wenn
dieses artvergessene, jämmerliche Frauenzimmer nunmehr
der neuen Zeit Rechnung getragen und von dem Fremd-
rassigen gelassen hätte. Sie tat es nicht. Ihr Benehmen
spricht jedem Rassenstolz und Nationalbewußtsein Hohn.
Darum muß sie an den Pranger. Die gesamte Nachbarschaft
ist über diese Rassenschande empört, und wir freuen uns
über dieses gesunde Empfinden. Vielleicht findet suich
ein mutiger Deutscher, der der Judendirmne . . ihre Schande
ins Gesicht sagt und der dem Juden ebenfalls das Nötige
klarmacht. . . angedroht, solche Frauen öffentlich anzuprangern,
die sich gegen die Vollblutgemeinschaft vergehen . . eine
gewisse Thea D., die es scheinbar sich zur Ehre anrech-
net, als erste genannt zu werden . . sehen wir diesmal
von der Bloßstellung bab. Wird sie mit dem Juden noch
einmal gesehen, dann wird sie gebrandmarkt. Wir bitten
alle rassebewußten Deutschen, auf christliche Judendirnen
zu achten und uns ihre Adresse und die der Juden, ein-
schließlich des Tatbestandes, mitzuteilen. . . die Erregung darüber ist allgemein. Judenliebchen
mögen diese Zeilen als bedeutungsvolle Warnung aufnehmen
und sich dessen bewußt sein, daß ihr Treiben nicht mehr
lange geduldet w4erden wird. . . erwischt worden sei. Die eingeleiteten Nachfor-
schungen haben ergeben, daß Fräulein Habermann zwar mit
dem Juden gesehen wurde, zu irgendwelchen Intimitäten
oder gar zu einem Verkehr ist es nicht gekommen. . Der
,Stürmer' wird auf den Fall zurückkommen. . . Die Mutter des Mädchens unternimmt nichts gegen
das Verhältnis, sondern duldet es. Das Christenmädchen
stellt sich auf den Standpunkt, daß auch die Regieruntg
ihr das Verhältnis nicht verbieten könne. Um der Bevöl-
kerung diese sauberen Leutschen zu zeigen und ihnen das
Verwerfliche ihrer Gesinnung klarzumachen, führten
SS.-Pioniere den Juden, sein Verhältnis und die Mutter
durch die Straßen Kassels.
in öffentlichen Lokalen zu erscheinen. . . machte in Begleitung des Talmusdjuden weite Reisen. . . Was ihr und dem Juden Ppassiert, wenn sie nochmals
dabei ertappt wird, kann sie sich ausmalen. . . Wir würden sie nicht beim Namen nennen, wenn
dieses artvergessene, jämmerliche Frauenzimmer nunmehr
der neuen Zeit Rechnung getragen und von dem Fremd-
rassigen gelassen hätte. Sie tat es nicht. Ihr Benehmen
spricht jedem Rassenstolz und Nationalbewußtsein Hohn.
Darum muß sie an den Pranger. Die gesamte Nachbarschaft
ist über diese Rassenschande empört, und wir freuen uns
über dieses gesunde Empfinden. Vielleicht findet suich
ein mutiger Deutscher, der der Judendirmne . . ihre Schande
ins Gesicht sagt und der dem Juden ebenfalls das Nötige
klarmacht. . . angedroht, solche Frauen öffentlich anzuprangern,
die sich gegen die Vollblutgemeinschaft vergehen . . eine
gewisse Thea D., die es scheinbar sich zur Ehre anrech-
net, als erste genannt zu werden . . sehen wir diesmal
von der Bloßstellung bab. Wird sie mit dem Juden noch
einmal gesehen, dann wird sie gebrandmarkt. Wir bitten
alle rassebewußten Deutschen, auf christliche Judendirnen
zu achten und uns ihre Adresse und die der Juden, ein-
schließlich des Tatbestandes, mitzuteilen. . . die Erregung darüber ist allgemein. Judenliebchen
mögen diese Zeilen als bedeutungsvolle Warnung aufnehmen
und sich dessen bewußt sein, daß ihr Treiben nicht mehr
lange geduldet w4erden wird. . . erwischt worden sei. Die eingeleiteten Nachfor-
schungen haben ergeben, daß Fräulein Habermann zwar mit
dem Juden gesehen wurde, zu irgendwelchen Intimitäten
oder gar zu einem Verkehr ist es nicht gekommen. . Der
,Stürmer' wird auf den Fall zurückkommen. . . Die Mutter des Mädchens unternimmt nichts gegen
das Verhältnis, sondern duldet es. Das Christenmädchen
stellt sich auf den Standpunkt, daß auch die Regieruntg
ihr das Verhältnis nicht verbieten könne. Um der Bevöl-
kerung diese sauberen Leutschen zu zeigen und ihnen das
Verwerfliche ihrer Gesinnung klarzumachen, führten
SS.-Pioniere den Juden, sein Verhältnis und die Mutter
durch die Straßen Kassels.
Jerusalemer Konvolut, fol. [201] recto
Pagination oben rechts: "195b, c". (Schreibmaschine)
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Typoskript, Höhe 260 mm, Breite 194 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 19. 08. 1933 (zitierter Text)