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habe dem Komponisten einer Goethe-Symphonie,
die dem Führer gewidmet ist, zugejubelt, denn es
grüßte
mit dem Meister die großen Geister, denen sein Werk dient :
Goethe und Adolf Hitler.Der Musikkritiker, der es schrieb, heißt Damisch.
So nur kann, so muß es sein
schloß treffend der
völkische Kollege, als es die
Künstler endlich erfahren hatten.
Überall regt es sich. Dichter empfangen Winke,
von den kunstsinnigen Führern nach dem Kaiserhof
beschieden▒
Appolen hält ein froh Verweilen
Dort nun mit seliger Musen Chor
woselbst, wie es |bei Nestroy heißt, man den
den Musen und dem Tee huldigt. Bald springt denn
auch ein Verslein von den Lippen, und es zeigen
sich die ersten Triebe einer Produktion im Volkslied-
haften, die nicht nur der heroischen, sondern auch
der idyllischen Neigung der Tage gerecht wird :
Unter der Birke standen zwei,
Ein Blonder und eine Blonde,
Der Himmel lag blau und es war Mai
Und Sonne die Welt umsonnte.
Und wie nun »zwei blonde Herzen zitterten heiß«
und wie
Im Wipfel da sang ein Singvögelein
Und nickte froh mit dem Köpfchen,
Es stürmte das Blut dem Mägdelein
Bis unter die blonden Zöpfchen —|da geht wohl auch der Unbeteiligte mit, und wenn
der ‚Völkische Beobachter‘ solche Beschränkung des
Blutmythos auf das Allgemeinverständliche als »Kitsch«
ablehnt, so beweist er nur, daß er den Umfang art-
eigener Möglichkeit unterschätzt und die Wiederbe-
sinnung auf die Urinstinkte vielleicht zu sehr auf das