| aber
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als üble Nachrede empfindet, wenn’s ein anderer
glaubt. Gewiß, im vierten Gebot wollen wir auch
die deutsche Schweiz, aber das kommt uns so absurd
vor, daß nur ein Gedankenstrich am Platz ist, der
uns von solchem Gelüste trennt : So hat sich vor kurzem eine Pressepolemik ent-
wickelt, in der in allem Ernst behauptet wurde,
Deutschland betreibe eine Agitation in der Eid-
genossenschaft, die den — Anschluß der Schweiz
zum Ziele habe. Es ist wirklich heute nichts
phantastisch genug, was nicht verbreitet oder
geglaubt würde, wenn es nur gegen das neue
Deutschland Verwertung finden kann. Die Sqache ist viel zu ernst, als daß sich die
Hölle zu einem Hohngelächter aentschlösse. Es
ist wahr, siegreich wollen wir Frankreich schlagen.
| Goebbels kann nicht verstehen, weshalb uns das
Ausland kriegerische Bestrebungen vorwirft, nach-
dem der Kanzlern unumwunden erklärt habe, daß wir nicht die geringste kriegerische Absicht
habe ;n ; und „wir sagen dem Ausland die Wahrheit“. Offenbar verwechseln die Böswilligen Pläne, deren
Durchführung dem nächsten Jahrtausend cvorbehalten
wird, mit dem, was sofort zu geschehen hat. Wohl
hat der Führer (früher) in Aussicht gestellt : 48 Stunden nach der Machtübernahme durch den National-
sozialismus liegt der Versailler Vertrag zerrissen vor
den Füßen des französischen Volkes. Insbesiondere wird
der § 231, der von Deutschlands Schuld am Kriege spricht
und der die Grundlage des Versailler Vertrages bildet,
sofort für ungültig erklärt. Eine Selbstverständlichkeit,
zu der das „System“ sich nicht aufraffen kann, weil es zu
feig, zu pazifistisch ist, oder zu der es sich nicht auf-
raffen will, weil es, von Frankreich bestochen, zusammen
mit dem landesverräteriwschen Marxismus internationale,
statt ausschließlich nationale Interessen verfolgt. Und dieses ist so stark, daß man das eigene Wort
als üble Nachrede empfindet, wenn’s ein anderer
glaubt. Gewiß, im vierten Gebot wollen wir auch
die deutsche Schweiz, aber das kommt uns so absurd
vor, daß nur ein Gedankenstrich am Platz ist, der
uns von solchem Gelüste trennt : So hat sich vor kurzem eine Pressepolemik ent-
wickelt, in der in allem Ernst behauptet wurde,
Deutschland betreibe eine Agitation in der Eid-
genossenschaft, die den — Anschluß der Schweiz
zum Ziele habe. Es ist wirklich heute nichts
phantastisch genug, was nicht verbreitet oder
geglaubt würde, wenn es nur gegen das neue
Deutschland Verwertung finden kann. Die Sqache ist viel zu ernst, als daß sich die
Hölle zu einem Hohngelächter aentschlösse. Es
ist wahr, siegreich wollen wir Frankreich schlagen
Ausland kriegerische Bestrebungen vorwirft, nach-
dem der Kanzlern unumwunden erklärt habe, daß wir nicht die geringste kriegerische Absicht
habe ;n ; und „wir sagen dem Ausland die Wahrheit“. Offenbar verwechseln die Böswilligen Pläne, deren
Durchführung dem nächsten Jahrtausend cvorbehalten
wird, mit dem, was sofort zu geschehen hat. Wohl
hat der Führer (früher) in Aussicht gestellt : 48 Stunden nach der Machtübernahme durch den National-
sozialismus liegt der Versailler Vertrag zerrissen vor
den Füßen des französischen Volkes. Insbesiondere wird
der § 231, der von Deutschlands Schuld am Kriege spricht
und der die Grundlage des Versailler Vertrages bildet,
sofort für ungültig erklärt. Eine Selbstverständlichkeit,
zu der das „System“ sich nicht aufraffen kann, weil es zu
feig, zu pazifistisch ist, oder zu der es sich nicht auf-
raffen will, weil es, von Frankreich bestochen, zusammen
mit dem landesverräteriwschen Marxismus internationale,
statt ausschließlich nationale Interessen verfolgt. Und dieses ist so stark, daß man das eigene Wort
Jerusalemer Konvolut, fol. [144] recto
Pagination oben rechts: "141a". (Schreibmaschine)
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Typoskript, Höhe 260 mm, Breite 194 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, Durchbluten von verso recto unten rechts sichtbar.
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