sicher. Wissen wir denn, wissen sie selbst
sie uns plagen ? Sie wissen es nicht ; nicht, was sie sind,
und nicht einmal, was sie verleugnen. »Wir dürfen daher
nicht« ist der logische Schluß aus der Erkenntnis,
daß wir gedurft haben und |dürfen. »Es kommt jetzt
nicht auf Programme und Ideen an«, durch die wir
groß, durch deren Mißbrauch wir größer geworden
sind, durch deren Verrat wir
handeln und alles umzustürzen.Als hätten sie je zu etwas anderm verpflichtet
die Verhältnisse sind eben noch nicht reif, angepaßt
und gemeistert zu werden, und |so einen Blödsinn
daß wir unsere Ideen ausführen, wird man uns nicht
zumuten. Das Programm hat so stark gewirkt, daß
man es nicht mehr braucht ; es läßt einen Glauben
zurück, der der irdischen Güter entbehren kann, um
letzten Endes Berge zu versetzen. Er sichert nicht
die Macht, aber deren Bewußtsein, er
Mut, täglich von vorn anzufangen und einer Nation,
der das ruere in servitium ein Akt der Wollust ist,
Strafe und Last als Gnade zuzuteilen. Das spielt
sich im Politischen so leicht wie im Sozialen ab.
Als das Zentrum seinen Leiden erlag erfolgte die Auflösung im Einvernehmen
übertreffen zu lassen«. Damit die Juden hinauskönnen,
»dürfen« sie Exportware abnehmen
mischt die Mordslüge noch den freien Willen ein
nebst der Gnade des Erpressers. Alles spendet. »Un-
zählige Beamte und Angestellte«, »unzählige Arbeiter«
haben, da die Lebensmittel ohnehin unerschwinglich
sind, nicht nur einen Teil ihres Gehaltes oder Lohnes
»als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen
Arbeit« abgeführt, sondern
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [250] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "240" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)