| Erschöpfung
konstatiert ;doch
zuweilen
konstatiert ;
zuweilen
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| ,
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181
Zuweilen wird nicht ohne Bedauern festgestellt, der
Gesundheitszustand lasse zu wünschen übrig. In
vielen Fällen wird freilich Wehleidigkeit beobachtet.
Ein polnischer Arbeiter zum Beispiel brüllte so laut,
daß es über das ganze Lager hin gehört wurde,
später erfuhr man die Uhrsache :
. . er ist an Herzschwäche gestorben und war übrigens staatenlos.
Die meisten sterben eines natürlichen Todes. Oft
wird | ein Schwächeanfallkonstatiert, in dessen Folge
einer drei Stockwerke tief in den Hof des Dienst-
gebäudes hinabstürzt, und die Aufsichtsperson be-
klagt die Unvorsichtigkeit, einem offenstehenden
Fenster nahezukommen. Nicht selten erfolgt auch
ein Nervenzusammenbruch, namentlich bei Reisen-
den, anwelchen dann Selbstmord verübt wird. Was
diesen | betrifft, so erscheint er einfach unverständ-
lich, wenner sich vor der Verhaftung vollzieht, für
welchen Fall nur bemerkt werden kannt : Über die Beweggründe zur Tat ist nichts bekannt. Wenn sich aberoft hartnäckig Gerüchte behaupten,
daß der Tod von anderer Seite herbeigeführt wurde,
so bleibt dort| woVerzweiflung den Schritt herbei-
geführt hat| die Feststellung nicht ohne Eindruck : Es liegt einwandfrei Selbstmord vor. Endsprechende Aufklärung fand auch einer der
Zwischenfälle auf dem Münchner Gesellentag, wo
ein Priester infolge der Erregung über einen Zusammenstoß auf
der Straße einem Schlaganfall erlag.Einer unnatürlichen Deutung desselben —etwa als
Bruchs der Schädelbasis — widerspräche schon die
Meldung : Die Polizeipräsidenten von Krefeld und von München-Gladbach haben
die Abschaffung der Gummiknüttel angeordnet, mit der
Begründung, daß diese Waffe eines Kulturvolkes un-
würdig ist. Bei Oberfohren vermutet man, er habe sich den Besitz einer
Denkschrift über den Reichstagsbrand zu Herzen genommen.
Gesundheitszustand lasse zu wünschen übrig. In
vielen Fällen wird freilich Wehleidigkeit beobachtet.
Ein polnischer Arbeiter zum Beispiel brüllte so laut,
daß es über das ganze Lager hin gehört wurde,
später erfuhr man die U
wird | ein Schwächeanfall
einer drei Stockwerke tief in den Hof des Dienst-
gebäudes hinabstürzt, und die Aufsichtsperson be-
klagt die Unvorsichtigkeit, einem offenstehenden
Fenster nahezukommen. Nicht selten erfolgt auch
ein Nervenzusammenbruch, namentlich bei Reisen-
den, an
diese
lich, wenn
welchen Fall nur bemerkt werden kannt : Über die Beweggründe zur Tat ist nichts bekannt. Wenn sich aber
daß der Tod von anderer Seite herbeigeführt wurde,
so bleibt dort| wo
geführt hat| die Feststellung nicht ohne Eindruck : Es liegt einwandfrei Selbstmord vor. En
Zwischenfälle auf dem Münchner Gesellentag, wo
ein Priester infolge der Erregung über einen Zusammenstoß auf
der Straße einem Schlaganfall erlag.Einer unnatürlichen Deutung desselben —
Bruch
Meldung : Die Polizeipräsidenten von Krefeld und von München-Gladbach haben
die Abschaffung der Gummiknü
Begründung, daß diese Waffe eines Kulturvolkes un-
würdig ist. Bei Oberfohren vermutet man, er habe sich den Besitz einer
Denkschrift über den Reichstagsbrand zu Herzen genommen.
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|₰
| denen
| Todesart
| sie
| sie
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| tatsächlich das Grauen
vor dieser Welt
vor dieser Welt
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| mit
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Jerusalemer Konvolut, fol. [185] recto
Pagination oben rechts: "181". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 13. 07. 1933 (zitierter Text)