Ist es nicht eine Zukunftsträchtigkeit sondergleichen,
sich so an den Epigonen anzuschmeißen, um ihm
den Vorläufer als den eigentlichen Vertreter des
Kulturübels zu präsentieren ? Und straft Diebold
nicht den Wiener Scherzbold Lügen, der da
daß es in Deutschland keine Journaille mehr gibt ?
Ist diese Maskierung einer Ranküne als öffent-
licher Meinung nicht vorbildlich ? Sie wird nur
durch die Aufrichtigkeit beeinträchtigt, mit der einer
allen Kennern des Falles verrät, wo der Schuh ihn
drückt und wie dieser aussieht : er ist groß, er ist
ein Stiefel, er hat geradezu italienischen Umfang.
Dieboldo hat mit ihm einen verzweifelten Schritt
unternommen, der ihm bloß eine Chance offenläßt.
Der Oppositionsliterat ist nicht immer nur mit einem
iene Vakanz zu vergeben. Jener größte im ganzen
Land, welches er verlassen mußte, er hatte wahrlich
kein besseres Verdienst um dieses. Die Denunziation
vor dem Berliner Gericht wegen meiner Kriegshaltung,
die Berufung auf den Tiroler Antisemitenbund, war
Schweres Unrecht ist ihm durch den Scheiterhaufen
widerfahren, auf den die ‚Fackel‘ offenbar aus dem
Grund nicht kam, weil sie seine Kriegsgedichte ent-
hält. Welch ein Ehrenmann ist er doch, verglichen mit
der Sorte, die sich dem Teufel verschrieb, damit es
ihm nicht an Dreck fehl
müssen, wenn er auf seinen Artikel verweist, der
die Frage »Und die Kultur ?« mit Erwartungen
allgemeiner und persönlicher Art beantwortet.
praktischer Erfolg erzielt : Offenbach in Deutschland verboten. Die Leitung des
deutschen Rundfunks hat die Weisung erhalten, keine Werke von Offen-
bach mehr zu senden.Als ob ein Äther, der für eine »zwanglose
Unterhaltung mit Schutzhäftlingen« Raum hat,
solcher Weisung bedurft hätte ! Was die allge-
meinen Erwartungen betrifft, so wäre man schon
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [34] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung obere linke Ecke: "34" (Bleistift)
Paginierung oben rechts: "34" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)