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dem Glücksrad die Treffer und der Jubel der Glücklichen, die einen
der schönen Treffer ihr Eigen nennen konnten, war groß. Aber auch
diejenigen, die Nieten besaßen, ließen sich die Laune nicht verderben. . .
Mit einem Wort, das Milieu, aus dem sich der
mannhafte Protest gegen die moralische und körper-
liche Mißhandlung von Berufsgenossen erhoben
sollte. Schöpfer »berühmter Tiergeschichten«, der
sich der Kreatur erbarmt, wenn er nicht auf die
Pfirsch geht, hatte sich der Ehrenpräsident »vor – der Clou –
einigen seiner Jagdtrophäen« illustrieren lassen,
ferner »am Schreibtisch« undaußerdem mit einer
Wage in der Hand, deren Zweck die Innschrift ver-
deutlicht : »Jedes Wort eines Dichters soll auf eine Goldwage gelegt werden
können«, sagt Felix Salten zu seiner Gattin. Weshalb er es vorzog, in Ragusa keines zu sprechen,
und allfälligen Wünschen mit dem Einspruch zu
begegnen : Ich bin Jude, und ich bin in Deutschland noch nie darnach gefragt
worden ! Also etwa die Kehrseite derTafel, die | einer, der
weniger Glück hatte, auf der Brust tragen mußte.
Doch auchdieser, Felix, will sich offenbar nicht
über die Nazis beschweren. Er mischt sich nicht in
die innern Angelegenheiten Deutschlands, wie dieses
bisher nicht in seine ; er will sich in kein Gedränge
einlassen, wo es selbst Artur Schnitzler übel erging,
den er durchs Leben geleitet hat ; er hat sich gegen
Brandschaden assekuriert. Aber mankonnte doch
besorgtfragen, ob es auch eine Versicherung gebe,
daß die Polizze anerkannt wird. Und ob es nicht
mindestens einen Index der Kultusgemeinde gebe
und was dann die Genossenschaft eines Glaubens
sage, zu dem der Fraiseur sämtlicher Bekenntnisse
immer gehalten und der sichnoch auf die dichte-
rische Berufung eines Teppich-Rekommandeurser-
streckt hat. Sie war wohl beruhigt, daß er »schließ-
lich für die schärfere Resolution stimmen mußte«.
der schönen Treffer ihr Eigen nennen konnten, war groß. Aber auch
diejenigen, die Nieten besaßen, ließen sich die Laune nicht verderben
mannhafte Protest gegen die moralische und körper-
liche Mißhandlung von Berufsgenossen erh
sollte. Schöpfer »berühmter Tiergeschichten«, der
sich der Kreatur erbarmt, wenn er nicht auf die
P
einigen seiner Jagdtrophäen« illustrieren lassen,
ferner »am Schreibtisch« und
Wage in der Hand, deren Zweck die In
deutlicht : »Jedes Wort eines Dichters soll auf eine Goldwage gelegt werden
können«, sagt Felix Salten zu seiner Gattin. Weshalb er es vorzog, in Ragusa keines zu sprechen,
und allfälligen Wünschen mit dem Einspruch zu
begegnen : Ich bin Jude, und ich bin in Deutschland noch nie darnach gefragt
worden ! Also etwa die Kehrseite der
weniger Glück hatte, auf der Brust tragen mußte.
Doch auch
über die Nazis beschweren. Er mischt sich nicht in
die inner
bisher nicht in seine ; er will sich in kein Gedränge
einlassen, wo es selbst Ar
den er durchs Leben geleitet hat ; er hat sich gegen
Brandschaden assekuriert. Aber man
besorgt
daß die Polizze anerkannt wird. Und ob es nicht
und was d
sag
immer gehalten und der sich
rische Berufung eines Teppich-Rekommandeurs
lich für die schärfere Resolution stimmen mußte«.
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| letzten Endes
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Jerusalemer Konvolut, fol. [102] recto
Pagination oben rechts: "101". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 27. 06. 1933 (zitierter Text)