aber schwer dazu zu erziehen, wenigstens
nicht außerhalb des Lagers
eine Tafel um den Hals, da stand, sie sei ein
schamloses Frauenzimmer, weil sie
geht kein Mensch und bei einer Rundfrage des
Theaters in Erfurt bekam O
als Johst. Nichts |als Mißverständnisse, die Einhei-
mischen halten die Fremden für Juden, die Fremden
halten die Einheimischen für Barbaren,
ist beschämend. Was soll aus Oberammergau
werden, wo schon Bayreuth der besonder
bedarf, daß die Regierung die Freikarten aufkauft ?
Dort war ein tragisch
verkehr und besserer Überzeugung aufgebrochen.
Zimmervermieter, die sich als Apostel verkleiden,
sind heißt es Nationalsozia
sollen Gewissensqualen ausstehen, weil sie jüdische
Typen darzustellen haben. Nun hatten sie sich, um das
peinliche Gefühl der Verstellung loszuwerden, gleich
die langen Bärte und Schmachtlocken wachsen lassen,
die sie für das Passionsspiel brauchen. Was ge-
schieht ? Volksgenossen aus dem Norden kommen,
sehen es und raufen ihnen den
dem falschen Glauben, er sei
leibhaftigen Anteil an der darzustellenden Passion
mußten sie erkennen, daß es keine mehr sei, und
machten den Vorschlag, die Bärte bis auf ein Mini-
mum zu entfernen und an Stelle des Leidens Christi das Leben Hitle
weg, die Spiele in ihrer alten Form beizubehalten
und nur durch wiederholtes Absingen des Horst
Wessel-Liedes aufzufrischen. Bezüglich der Darsteller
wurde verordnet, daß |der Christus nur ein blonder
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [255] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "245" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Anmerkung:
Mehrere (Brand-?)Flecken in der oberen linken Ecke.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)