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| schon,
| geführt hat
| lös
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Wie das kam und was bis dahin vorgegangen war,
kurzum| »die Wahrheit über den Penklub-Kongreß«|
war aus den hundert Klarstellungen zu dem Thema
schwerer zu entnehmen als der Kernder Debatte,
die die Fischweiber von Ragusa abführen und zu
der sieermutigt mehr Haltung, Logik und sprach-
liche Fertigkeitin ihrem Beruf mitbringen. Klar war
nur, daß auch die »schärfere Resolution« das Ge-
denken jener Schriftsteller ausdrücklich vermied, die
für ihre Überzeugung Torturen erdulden müssen,
während andere für das Gegenteil nach Ragusa
fahren können. Beide Gruppen in ihrer Art für den
Rat empfänglich, den Herr Salten| mit Goethe erteilt| : »Selig, wer sich vor der Welt ohne Haß verschließt . . .« Sich vor
der Welt, vor der jetzigen Welt verschließen, mindestens
zeitweilig, zur Erholung. um ein besseres Besinnen, um ein
we▒rg Atempeuse, um eine Spur von Mut zu gewinnen,
immer wieder sich verschließen, das bleibt wichtigstes Gebot. Und :
ohne Haß. Vor allem ohne Haß ! Darauf zumeist und zu-
nächst kommt es an. Ich weiß, daß es sich nicht auf mich bezieht, aber |
die gewonnene Spur von Muthat zu dem Entschluß
ansgereicht, »sich an einer Debatte gegen Deutsch-
land nicht zu beteiligen«, sondern vielmehr eine
»Plattform« zu suchen wegen Schicksalsgemeinschaft,
unaufhörlicher Brüderlichkeit, Sprachverbundenheit
und dergleichen, was essei▒ Walter von der Vogel-
weide | gibt. Aber wiewohl man jedes Dichterwort
auf die Goldwage legen muß, so bleibt das Gestotter,
mit dem dann versucht wurde,mit derlei noch Ehre
aufzuheben, ein Dokument der moralischen und stili-
stischen Verfassung des Schrifttums, dem der Goethe-
mensch präsidiert. Erschüttend muß sein Ausruf
gewesen sein : Das ist der Todhes Pen-Klubs !
Haste Verlust ! hätte Altenberg geantwortet (den er
der Welt geschenkt haben will, mit dessen Andenken
er aber nur als stiller Kompagnon Bekessys ver-
knüpft bleibt). Denn man hat bis heute nicht er ,jener der vielgenannten Mitstreiterin von Ragusa, die davonstürmte, umdavon▒gestürmt ist, um den Anschluß vollzogen hatzu vollziehen.
Salten fiel um und gewann Mut.-
kurzum| »
war aus den hundert Klarstellungen zu dem Thema
schwerer zu entnehmen als der Kern
die die Fischweiber von Ragusa abführen und zu
der sie
liche Fertigkeit
nur, daß auch die »schärfere Resolution« das Ge-
denken jener Schriftsteller ausdrücklich vermied, die
für ihre Überzeugung Torturen erdulden müssen,
während andere für das Gegenteil nach Ragusa
fahren können. Beide Gruppen in ihrer Art für den
Rat empfänglich, den Herr Salten| mit Goethe erteilt| : »Selig, wer sich vor der Welt ohne Haß verschließt . . .« Sich vor
der Welt, vor der jetzigen Welt verschließen, mindestens
zeitweilig, zur Erholung
we
immer wieder sich verschließen, das bleibt wichtigstes Gebot. Und :
ohne Haß. Vor allem ohne Haß ! Darauf zumeist und zu-
nächst kommt es an. Ich weiß
die gewonnene Spur von Mut
land nicht zu beteiligen«, sondern vielmehr eine
»Plattform« zu suchen wegen Schicksalsgemeinschaft,
unauf
und dergleichen, was es
weide | gibt
auf die Goldwage legen muß, so bleibt das Gestotter,
mit dem dann versucht wurde,
aufzuheben, ein Dokument der moralischen und stili-
stischen Verfassung des Schrifttums, dem der Goethe-
mensch präsidiert. Erschütte
gewesen sein : Das ist der Tod
der Welt geschenkt haben will, mit dessen Andenken
er aber nur als stiller Kompagnon Bekessys ver-
knüpft bleibt). Denn man hat bis heute nicht er ,
Salten fiel um und gewann Mut.-
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| einer
| vermutlich
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| , kaum heimgekehrt,
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| wichtiger ist, daß
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| von
| bis zur Urbanitzky
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Jerusalemer Konvolut, fol. [103] recto
Pagination oben rechts: "102". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
- Bleistift
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 09. 07. 1933 (zitierter Text)