anordnet, damit jene »die wichtigsten Seiten des
national
nämlich die, die nicht mehr gelten. Das ist eben
wieder sein Kampf, denn wenn er selbst eine Vierzig-
zimmer-Villa hat,
will er doch auch für die altbewährte SA. etwas tun.
So bringt jeder Tag Abwechslung, die Parolen kreu-
zen sich, aber man sieht immerhin, wie stürmisch
sich die Evolution durchzusetzen beginnt
Kommissare verschwinden müssen, weil ihre »dauern-
den Eingriffe in die Wirtschaft unerträglich geworden«
sind, klingt bereits wie eine Forderung, die gegen-
über einem verflossenen Regime erhoben wird.
Solange die Regelung des Wirtschaftslebens nur
durch die Verleihung des Schildes »Deutsches Ge-
schäft« an arische Firmen gegen Jahresgebühr er-
folgte, ging es hundertprozentig in Ordnung : »eine
aufgehende, strahlende Sonne mit Hakenkreuz, davor
als Hüter ein sitzender Adler«, Wirtschaftsadler ge-
nannt — da war man gewappnet gegen die Gefahr,
daß der Jude schnellerundmehr Jeld verdiene. Aber
wiewohl er noch draufzahlen mußte| macht
Erfahrung, daß der Wirtschaftsadler nicht vor dem
Pleitegeier schützt. Da werden denn immer neue
Richtlinien erforderlich, die zwar nicht sagen, was
man soll, aber doch, was man nicht darf. Auch
stellt zur rechten Zeit sich der »Primat« ein, welcher,
sei es der der Wirtschaft vor der Politik oder umge-
kehrt, auch als Neutrum gebraucht werden kann,
nebst der Einsicht, daß wir »Raumpolitik statt Wirt-
schaftsillusion« brauchen und daß man »solchen
Schwärmern«, denen, »die jetzt noch reden«, die fünfund-
zwanzig
punkte halten. Aber selbst das hilft nichts. Wenn
die Rechte nicht weiß, was die Linke tut, so ver-
wickelt es sich zusehends, wenn beide nicht
wissen, was zu tun, und Versprechungen an
Schwerindustrielle durchkreuzt werden von einer
empfohlen
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [265] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung obere linke Ecke: "253" (Bleistift)
Paginierung oben rechts: "253" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)