| vorstelle, also
| B
| t
| häufig
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Volkes« bedeute, und| von vornherein mit der Mög-
lichkeit der Zerstörung rechnen, eine Gefahr, die
eben in das Unternehmerrisiko einzukalkulieren sei.
Ja, es ist sogar möglich, daß derselbe Mann vom
Sondergericht eingesperrt wird, wenn er behaupten
wollte, »den Juden in Deutschland gehe es nicht
gut«, denn es wäre | eine Meldung über angebliche
Greuel. Aber daß er auf derb|ruaunen Messe will-
kommen geheißen wird, ist doch auch möglich. Es
wird zwar von den Ausstellern der Nachweis ver-
langt, daß es sich um deutsche Firmen handelt. Aber damit sollen zweifellos auch sogenannte »N|ichtarische
Firmen« als Aussteller angeschlossen sein. Einkäufern aber solle
ohne Rücksicht auf Nationalität und Rasse Gelegen-
heit gegeben werden, sich von der Leistungsfähigkef|t und den boden-
ständigen Eigenarten der deutschen Industrie durch eigene An-
schauung ein Bild zu machen.Uschla. Die einzige Schwierigkeit besteht, nament-
lich für die ausländischen Juden, die noch nichts
davon wissen, in dem Badeverbot, das inzwischen
erlassen wurde (und zwar mit der Begründung, daß
mit| dem Wasser zeitweise Knoblauchgeruch aus-
ströme|). Aber erstens kann man es als Lüge dar-
stellen und zweitens läßt sich in besonders berück-
sichtigungs|werten Fällen eine Ausnahme machen.
Der Plan, auf den Reichsbahnen Judenwaggons ein-
zuführen, wurde ventiliert, aber zurückgestellt. Auch
sonst hat das Wirtschaftsleben gewisse Opfer im
Ideellen erfordert. So haben die leitenden Stellen
die untergeordneten Organe, die im Staatsleben so
oft| Verwirrung anrichten und besonders bei einer
Revolution in überschwänglicher Verkennung des
Unterschieds zwischen Mein und Dein, aber|| auch|
Arm und Reich, alle Juden über einen Leisten
schlagen, ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es
sich nur darum handeln könne, jüdische Angestellte
um ihre Posten zu bringen. Die Beschaffungsstellen
sollen »sich jeder Schnüffelei enthalten«. »w|eitläufige
lichkeit der Zerstörung rechnen, eine Gefahr, die
eben in das Unternehmerrisiko einzukalkulieren sei.
Ja, es ist sogar möglich, daß derselbe Mann vom
Sondergericht eingesperrt wird, wenn er behaupten
wollte, »den Juden in Deutschland gehe es nicht
gut«, denn es wäre | eine Meldung über angebliche
Greuel. Aber daß er auf der
kommen geheißen wird, ist doch auch möglich. Es
wird zwar von den Ausstellern der Nachweis ver-
langt, daß es sich um deutsche Firmen handelt. Aber damit sollen zweifellos auch sogenannte »
Firmen« als Aussteller angeschlossen sein. Einkäufern aber solle
ohne Rücksicht auf Nationalität und Rasse Gelegen-
heit gegeben werden, sich von der Leistungsfähigke
ständigen Eigenarten der deutschen Industrie durch eigene An-
schauung ein Bild zu machen.Uschla. Die einzige Schwierigkeit besteht, nament-
lich für die ausländischen Juden, die noch nichts
davon wissen, in dem Badeverbot, das inzwischen
erlassen wurde (und zwar mit der Begründung, daß
ström
stellen und zweitens läßt sich in besonders berück-
sichtig
Der Plan, auf den Reichsbahnen Judenwaggons ein-
zuführen, wurde ventiliert, aber zurückgestellt. Auch
sonst hat das Wirtschaftsleben gewisse Opfer im
Ideellen erfordert. So haben die leitenden Stellen
die untergeordneten Organe, die im Staatsleben so
Revolution in überschwänglicher Verkennung des
Unterschieds zwischen Mein und Dein
Arm und Reich, alle Juden über einen Leisten
schlagen, ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es
sich nur darum handeln könne, jüdische Angestellte
um ihre Posten zu bringen. Die Beschaffungsstellen
sollen »sich jeder Schnüffelei enthalten«. »
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| wie leider
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Jerusalemer Konvolut, fol. [173] recto
Pagination oben rechts: "169". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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