einem zukunftsträchtigen »Ja« zu ihnen stehen, da
man erfährt, daß der durchschnittliche Kassenrapport
jener »geistigen Art, den künstlerischen Nationalis-
mus aufzufassen«, nicht weniger als sieben Mark an-
zeigt. Wie ich mich einer Journaläußerung als
eines Leitfadens durch die Kulturgeschichte bediene,
so verschmähe ich, um an das Jahrhundert heran-
zukommen, auch sonst nichts, was der Tag mir
zuträgt und was |Kunde bringt, wie eine ziel-
bewußte Theaterpolitik die Gleichschaltung der
Pleite in die Hand genommen hat. Da die
Nationaldramatik mehr Ehrensache ist, versteht es
sich von selbst, daß auf »Ball im Savoy« nicht ver-
zichtet werden kann, freilich nicht ohne daß diese
Schöpfung »sowohl musikalisch wie textlich gründ-
lich aufgenordet« worden wäre, an Abraham wie an
Grünwald. Wenigstens nach der Versicherung eines
dieser neuen Intendanten, der aber auch erklärt hat,
daß er demnächst den »Fliegenden Holländer«
herausbringen wolle, weil er sich zu ihm »als früherer
Seemann besonders hingezogen fühlt«. Da er jedoch
auch die klassische Operette pflegen will, so könnte
den Gefühlen der maßgebenden Kulturfaktoren in
weiterem Umfang Rechnung getragen werden, wenn
man sich entschließen wollte, doch auf Offenbachs
»Briganten« zurückzugreifen, die in der Städtischen
Oper so große Zugkraft hatten.
was den deutschen Menschen bewegt«, von Goebbels
ausdrücklich als Inhalt des nationalen Schaffens vor-
geschrieben, beginnt sich anzubahnen. Die Führung
war gut beraten, als sie sich zum Minister für Pro-
paganda einen Mann ersah, der, wie bis dahin nur
Diebold, sowohl für den Reiseverkehr (nach dem
jetzt wünschenswertesten Ziel) wie für den geistigen
Aufbau zu wirken befähigt scheint. Goebbels ist ein
Kenner aller einschlägigen Terminologie, deren Ver-
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [35] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung obere linke Ecke: "35" (Bleistift)
Paginierung oben rechts: "35" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)