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| (Hauptsächlich Goering,
der sie eben darum
immer wieder gebraucht.)
der sie eben darum
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| wie nur
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| diesem
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| und Wipag,
| filmisch
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| ne
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listenmundart, in einem Erlaß verboten, über Re-
gierungsfeste in Ausdrücken zu berichten, »die in
einer vergangenen Zeit angebracht waren«, also etwa
von den »Spitzen der Gesellschaft« zu sprechen,
durch welche sich die soeben Emporgelangten ge-
troffen fühlen könnten. | Doch die Gleichschaltung,
die sich auf die Reportersprache erstreckt, wirdeben
für so etwas, das doch | deliciae generis humaniver-
gangener Zeiten war, kaum Ersatz gewähren. Sie
bedeutet für alle Belange des Daseins einen impo-
nierenden Eingriff in die Natur, die das Ungleiche
sich gern gefallen läßt, eine schöpferische Vollmacht
gleich jener, die dem Weltkrieg das »Menschen-
material« zugewiesen hat. Aber ihr Verfahren,
das mitihm noch weit kürzeren Prozeß macht, greift
schon auf die Syntax über und auf jegliche Stilistik
der Gedanken, aus deren Inhalt sich solches Ge-
waltwesen zusammensetzt. Vor allem natürlich auf
die Nomenklatur, die dem Drang, Zeit zu sparen und
Raum zu gewinnen, angepaßt wird.Jene Bereicherung
der Sprache durch Abkürzung, die uns Dinge wie
Hapag, Afeb, Kadewe , Gekawe und all die Zauber-
formeln beschert hat, ist deutschen Ursprungs, nach
dessen Gesetz nun Osaf und Gausaf angetreten sind ;
man weiß schon nicht, was ominöser ist : wenn die
NSBO aufbegehrt oder der DHV sich unterwirft ; und
das Mene Thekel Upharsin, welchesdas letzte Ende
| verkündet,dürfte, als von einer Metufa vorgeführt,
auch kurz Emtuf auszusprechen sein. Seitdem es
aber SA| und SS| gibt, bleibt wenigstens uns hier
nichts übrig als ein SOS bis nach USA. Das sindZitat
Formen der Ausschaltung einer Sprache, die, solange
sie sich nicht vollends auf Zeichendeutung reduziert,
hinreichend Spielraum für Gleichschaltung gewährt.Zitat
Es ist zuweilen aber so, als ob deutscher Wille noch
den Anspruch erhebe, für den deutschen Sinn an-
exionistisch die Grenzen des Sprachdenkens zu ver-
rücken, den Sprachraum zu
erweitern. Man kann wir noch heute so wenig wie bei den Giftgasen wissen, obdie Gestapo oder die Uschla sich etabliert eingreift,
gierungsfeste in Ausdrücken zu berichten, »die in
einer vergangenen Zeit angebracht waren«, also etwa
von den »Spitzen der Gesellschaft« zu sprechen,
durch welche sich die soeben Emporgelangten ge-
troffen fühlen könnten. | Doch die Gleichschaltung,
die sich auf die Reportersprache erstreckt, wird
für so etwas, das doch | deliciae generis humani
bedeutet für alle Belange des Daseins einen impo-
nierenden Eingriff in die Natur, die das Ungleiche
sich gern ge
material« zu
das mit
schon auf die Syntax über und auf jegliche Stilistik
der Gedanken, aus deren Inhalt sich solches Ge-
waltwesen zusammensetzt. Vor allem natürlich auf
die Nomenklatur, die dem Drang, Zeit zu sparen und
Raum zu gewinnen, angepaßt wird.
Hapag
formeln beschert hat
dessen Gesetz nun Osaf und Gausaf angetreten sind ;
man weiß schon nicht, was ominöser ist : wenn die
NSBO aufbegehrt oder der DHV sich unterwirft ; und
das Mene Thekel Upharsin, welches
| verkündet,
aber SA| und SS| gibt, bleibt wenigstens uns hier
nichts übrig als ein SOS bis nach USA. Das sind
Formen der Ausschaltung einer Sprache, die, solange
sie sich nicht vollends auf Zeichendeutung reduziert,
hinreichend Spielraum für Gleichschaltung gewährt.
Es ist zuweilen aber so, als ob deutscher Wille noch
den Anspruch erh
rücken
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Jerusalemer Konvolut, fol. [111] recto
Pagination oben rechts: "109". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
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- Buntstift, rot
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- Markierung für den Druck der Fackel Nr. 890: vertikale Linie Rechts