| verlockend
|₰
| Doch
| d
|₰
| die
136
Und wie abgründig wird diese Deutschung, wenn
man bedenkt, daß ein ähnliches Bekenntnis eines
Anführers vorliegen soll, freilich nur in der ersten
Auflage seines Bekenntnisbuchesnnd kaum wieder-
zubringen von jenen Anhängern, denen kürzlich
nachgerühmt wurde, sie könnten so manches re-
konstruieren was ihm selbst entfallen ist oder was er wenigstens in seiner
Autobiographie nicht erwähntvon derja schon | viele Auflagen erschienen sind.
Jenes Bekenntnis in der ersten, betreffend den
»Schwindel«, der nötig sei, um die Masse zu gewin-
nen, dürfte sich jedoch auf die Kommunisten bezogen
haben undnur im Lauf der Zeit mißdeutbar geworden
sein. Eindeutiger ist, wenn ein Unter-Anführer die
Programmgläubigen mit den Worten abführt : Da kommen sie daher mit ihrem Parteiprogramm und mit dem Hitler--
Buch »Mein Kampf« und fragen : Warum ist das noch nicht durch-
geführt ? Warum sind die Banken noch nicht sozialisiert ? und meinen,
damit können sie uns imponieren !Und völlig klar ergibt sich aus der Feststellung :
Wer der Regierung unterstellt, sie wolle Zinsen und Renten
rauben, lügt daß jene lügdn, die an eine Wahrheit geglaubt haben,
wenn sie etwa leugnen wollten, daß jetzt 20 Prozent
genommen werden. Als ob die Erlösung aus der
Zinsknechtschaft darum kein Ideal wäre, weil sie
nicht erfolgt ist ! Doch erst recht ! Als ob das Ver-
sprechen, die Warenhäuser zu sperren, seine Wirkung
verfehlt hätte, weil sie jetzt saniert werden, und als
genügte es nicht, daß überall dort, wo Juden raus
sine, vorerst mal Bonzen drin sind. Es ergibt sich,
daß jene Toren sind, die ihren Sinn an den Wert
einer Erfüllung gehängt haben und in deren Aus-
bleiben den Reiz der Abwechslung verkennen. Sie
könnten, | dasie meinten, es werde etwas geboten
werden, und die nicht sehen, daß dafür etwas geboten
wird, sich über Wesen und Aufgabe des Anfühertums
Belehrung bei einem Dichter holen, dem,wenn
überhaupt einem, die Eigenschaft| deutsch zu sein,falls
man bedenkt, daß ein ähnliches Bekenntnis eines
Anführers vorliegen soll, freilich nur in der ersten
Auflage seines Bekenntnisbuches
zubringen von jenen Anhängern, denen kürzlich
nachgerühmt wurde, sie könnten so manches re-
konstruieren was ihm selbst entfallen ist oder was er wenigstens in seiner
Autobiographie nicht erwähntvon der
Jenes Bekenntnis in der ersten, betreffend den
»Schwindel«, der nötig sei, um die Masse zu gewin-
nen, dürfte sich jedoch auf die Kommunisten bezogen
haben und
sein. Eindeutiger ist, wenn ein Unter-Anführer die
Programmgläubigen mit den Worten abführt : Da kommen sie daher mit ihrem Parteiprogramm und mit dem Hitler--
Buch »Mein Kampf« und fragen : Warum ist das noch nicht durch-
geführt ? Warum sind die Banken noch nicht sozialisiert ? und meinen,
damit können sie uns imponieren !
rauben, lügt daß jene lüg
wenn sie etwa leugnen wollten, daß jetzt 20 Prozent
genommen werden. Als ob die Erlösung aus der
Zinsknechtschaft darum kein Ideal wäre, weil sie
nicht erfolgt ist ! Doch erst recht ! Als ob das Ver-
sprechen, die Warenhäuser zu sperren, seine Wirkung
verfehlt hätte, weil sie jetzt saniert werden, und als
genügte es nicht, daß überall dort, wo Juden raus
sin
einer Erfüllung gehängt haben und in deren Aus-
bleiben den Reiz der Abwechslung verkennen
könnten, | da
werden, und die nicht sehen, daß dafür etwas geboten
wird, sich über Wesen und Aufgabe des Anfühertums
Belehrung bei einem Dichter holen, dem,
überhaupt einem, die Eigenschaft| deutsch zu sein,falls
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Jerusalemer Konvolut, fol. [138] recto
Pagination oben rechts: "136". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 19. 05. 1933 (zitierter Text)